Dämonen, Hexen, Nymphen, Orakel, Sirenen und Teufel – Komponisten aller Jahrhunderte begeisterten sich für übernatürliche Wesen. Ein Arienabend voll feinem Humor erweckt diese Gestalten am 26.3. um 19 Uhr im Haus zum Pflug in Lahr/Schwarzwald und am 3.4. um 18 Uhr im Kulturhaus Lüdenscheid zum Leben. Der Abend wird unterstützt von der Int. Frederic Chopin Academy.
Ob die Knusperhexe aus den Grimm’schen Märchen wilde Zaubersprüche murmelt, Orpheus die mächtigen Geister der Unterwelt betört oder der Erlkönig sein gruseliges Unwesen treibt – die renommierten Opernsänger Cornelia Lanz, Jaeil Kim und Christoph Seidl erwecken zusammen mit Pianist Alexander Reitenbach und der Moderatorin und Regisseurin Maria Goeth prominente übersinnliche Wesen der Opern- und Liedliteratur zum Leben: Da verführt bei Franz Liszt die Loreley mit ihrer atemberaubenden Schönheit, rapt die Hexe in Stephen Sontheims Musical „Into the Woods“ einen bizarren Sprechgesang oder begegnet in Giuseppe Verdis „Macbeth“ der Titelheld dem Geist eines Ermordeten.
Die drei Sänger sind international gefragt: Mezzosopranistin Cornelia Lanz, in Lahr keine Unbekannte, gastierte unter anderem an der Staatsoper Stuttgart, der Tonhalle Zürich, dem Radialsystem Berlin und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Die Kulturamtsleiterin in Elternzeit erhielt und erhält für dieses Konzert, sowie für alles Singen im Kontext mit dem Kulturamt Lahr keine Gage. Tenor Jaeil Kim stammt ursprünglich aus Südkorea, war Mitglied des Frankfurter Opernstudios und war in zahlreichen Produktionen der Oper Frankfurt, im Sejong Art Center in Seoul und in der Kammeroper Schloss Rheinsberg zu hören. Der österreichische Bass Christoph Seidl blickt auf mehrjährige Engagements am Theater an der Wien, am Staatstheater am Gärtnerplatz München sowie am Aalto Musiktheater in Essen zurück und gastiert weltweit. Christoph Seidl brillierte bereits in der Oper „Barbier von SevilLahr“ von Rossini.
Das Repertoire des Pianisten Alexander Reitenbach reicht von Barock bis zu Uraufführungen. Er ist weltweit als Solist und Kammermusikinterpret zu hören und unterrichtet seit 2014 an der Musikhochschule Stuttgart. Umrahmt werden die Arien, Duette und Lieder mit kurzen, bissig-ironischen Texten und Erläuterungen – gesprochen und zusammengestellt von der in München lebenden Opern- und Konzertdramaturgin Dr. Maria Goeth, die den Abend auch konzipierte und in Szene setzt.
DIE MITWIRKENDEN
Maria Goeth (Regie, Moderation)
Die im schwäbischen Biberach an der Riss geborene Maria Goeth studierte Musik- und Theaterwissenschaft sowie Neuere Deutsche Literatur in München. Festanstellungen führten sie in die Musikalische Direktion der Bayerischen Staatsoper, als Konzertdramaturgin ans Theater Heidelberg und ins Projektmanagement von „Jugend musiziert“. Daneben wirkte Maria Goeth als freie Regisseurin, Kuratorin, Autorin, Dramaturgin und Moderatorin. Seit 2016 ist Maria Goeth Leitende Redakteurin beim Klassikmagazin CRESCENDO. Ende 2021 übernahm sie zudem die Öffentlichkeitsarbeit für das neue Konzerthaus München. 2015 promovierte Maria Goeth an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema „Musik und Humor“, hält regelmäßig Vorträge und übernimmt immer wieder Lehraufträge.
Cornelia Lanz (Mezzosopran)
Die international gefragte Gesangssolistin Cornelia Lanz war unter anderem in der Staatsoper Stuttgart, der Tonhalle Zürich, dem Radialsystem Berlin und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg zu hören. Sie arbeitet mit Orchestern wie dem Staatsorchester Stuttgart, den Stuttgarter Symphonikern, dem Züricher Kammerorchester und den Berliner Symphonikern zusammen. Cornelia Lanz leitete, initiierte und sang mit ihrem Verein Zukunft Kultur e. V. medial vielbeachtete Produktionen von Opern mit Geflüchteten, wofür das ZDF-Programm „Die Anstalt“ den Grimme-Preis und den Amnesty Menschenrechtspreis gewann. Seit 2021 ist Cornelia Lanz Kulturamtsleiterin in Lahr/Schwarzwald.
Jaeil Kim (Tenor)
Jaeil Kim wurde in Südkorea geboren, wo er zunächst eine Schauspielausbildung absolvierte. An der Hochschule für Musik und Theater München schloss er 2017 den Masterstudien Operngesang erfolgreich ab, bevor er ins Frankfurter Opernstudio aufgenommen wurde. An der Oper Frankfurt war er in zahlreichen Produktionen zu hören. Darüber hinaus gastierte er am Sejong Art Center in Seoul, am Mittelsächsischen Theater Freiberg, bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg, den Opernfestspielen Schaffhausen und bei den Tiroler Festspielen Erl. Mit Repertoire von Monteverdi bis Bruckner ist Jaeil Kim darüber hinaus auch viel im Bereich Kirchenmusik und Konzert aktiv.
Christoph Seidl (Bass)
Nach seinem Studium an der Musikuniversität Wien und ersten Erfahrungen auf der Opernbühne im internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich führten den Bass Christoph Seidl jeweils mehrjährige Engagements an das Theater an der Wien, an das Staatstheater am Gärtnerplatz, sowie aktuell an das Aalto Musiktheater Essen. Daneben gastierte er unter anderem bei den Salzburger Festspielen, am Staatstheater Kassel, am Bolschoi Theater in Moskau und beim Mostly Mozart Festival im Lincoln Center in New York. Als Konzert- und Liedinterpret konnte man ihn u.a. im Palais des Beaux-Arts Brüssel, im Herkulessaal München oder im Brucknerhaus in Linz erleben. Zu seinen gefragtesten Partien zählen Sarastro, Komtur, Baculus („Wildschütz“) und Sparafucile („Rigoletto“), sowie Verdis „Missa da Requiem“ und Haydns „Schöpfung“.
Alexander Reitenbach (Klavier)
Alexander Reitenbach studierte Klavier an der UDK Berlin, an der Musikhochschule Stuttgart und der Akademie für Musikalische Bildung in Karlsruhe. Sein Repertoire reicht vom Barock, mit dem er auch auf der Orgel vertraut ist, bis zur zeitgenössischen Musik. Als Solist und Kammermusikpartner folgte er Einladungen zu diversen Klavierfestivals und Konzertreihen in Deutschland und Europa, sowie nach China, Korea und Thailand. In den letzten fünf Jahren führte er als Solist mit dem Orquestra Nacional der Cuba, Thailand Philharmonie Orchestra, Amsterdam Sinfonie, Korea Symphony, Beijing Opera Orchestra und dem Staatsorchester Stuttgart Klavierkonzerte von Chopin, Brahms und Rachmaninow auf. Alexander Reitenbach gab Meisterkurse in Polen, Frankreich, der Schweiz und Deutschland und unterrichtet seit 2014 an der Musikhochschule Stuttgart.
Programm:
Franz Schubert (1797–1828) Der Geistertanz, D 116
Engelbert Humperdinck (1854–1921) Hänsel und Gretel Arie der Hexe „Hokus pokus, Hexenschuss!“
Christoph Willibald Gluck (1714–1787) Orfeo ed Euridice Arie des Orfeo „Deh placatevi con me”
Giuseppe Verdi (1813–1901) Macbeth
Rezitativ und Arie des Banco: „Studia il passo ... Come dal ciel precipita”
Stephen Sontheim (*1930) Into the Woods Arie der Hexe „The Witch‘s Rap“
Georg Friedrich Händel (1685–1759) Acis & Galatea
Rezitativ und Arie des Polyphem „I rage – I melt – I burn ... O ruddier than the cherry”
Terzett Acis, Galatea & Polyphem „The flocks shall leave the mountains”
Pause
Antonín Dvořák (1841–1904) Rusalka Arie der Hexe Ježibaba „Čury mury fuk“
Franz Liszt (1811–1886) Die Loreley, Searle 273
Peter Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) Pique Dame Duett Gräfin & Hermann „Entsetzen fasst mich“
Carl Maria von Weber (1786–1826) Der Freischütz
Arie des Max „Nein länger trag ich nicht die Qualen“
Franz Schubert (1797–1828)
Der Tod und das Mädchen, D 531
Franz Schubert (1797–1828) Der Erlkönig, D 328