In diesem ganz speziellen Box-Salon treten nicht nur die Sängerin Andromahi Raptis vom Staatstheater Nürnberg und der mit dem Hugo-Wolf-Preis ausgezeichnete Pianist Jonathan Ware gegeneinander an. Auch echte Boxer:innen stehen im – tatsächlich waschechten – Ring: Eine Frau liegt im Ring niedergestreckt am Boden. Sie steht auf und kämpft weiter. Nicht gegen einen Geg¬ner, denn der hat gewonnen, sondern mit sich selbst. Sie weint, sie schreit, sie wirft alles hin und findet am Ende doch so etwas wie Frieden.
Box-Salon verhandelt in einer körperlichen Inszenierung die Trauer, die uns trifft, wenn wir Großes verloren haben und ein Teil unseres Selbst stirbt. Der Umgang damit läuft meist in fünf Phasen ab: Verleugnung, Zorn, Verhan¬deln, Depression und Annahme der Situation. In einer Lied-Inszenierung wird der Trauerprozess ent¬lang der Werke von John Dowland und Kurt Weill deutlich. Die berührenden Lieder aus dem 16. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermitteln eine Ahnung davon, wie zeit¬los Trauer wahrgenommen, durchlebt und verarbeitet wird. Der innere Kampf der besiegten Boxerin wird von Sportler:innen des Boxwerkes München ausgetragen.
Produktionsfirma: HIDALGO
Regisseur: Tom Wilmersdörffer
Pianist: Toni Ming Geiger (http://toniminggeiger.com/)
„Andromahi Raptis und der fantastisch fein fühlende und spielende Jonathan Ware am Flügel im Ring daneben geben kein Recital, sondern lassen beim Hidalgo-Festival das Singen und generell Musik als etwas Elementares erleben, das einen Menschen in seinem ganzen Elend zeigt, aber auch wie er sich daraus erheben kann.“ [Süddeutsche Zeitung]