Für den amerikanischen Marineleutnant Benjamin Franklin Pinkerton ist seine Stationierung in der japanischen Stadt Nagasaki nur ein exotisches Abenteuer: Er verliebt sich in die junge Geisha Cio-Cio-San, auch Butterfly genannt, und erwirbt sich über einen Vermittler die Nutzungsechte an einem Haus oberhalb der Stadt. Eine Ehe, die jedoch jederzeit aufgelöst werden kann, soll die Zeit in Japan abrunden, bevor Pinkerton wieder nach Amerika abreist, um eine „echte“ Ehefrau zu finden. Cio-Cio-San nimmt das Liebes- und Eheversprechen jedoch ernst. Für Pinkerton konvertiert sie sogar zum Christentum, wofür sie von ihren Verwandten verflucht wird. Selbst nachdem er sie verlassen hat, erwartet sie inzwischen mit ihrem gemeinsamen Sohn, noch seine Rückkehr. Nach drei Jahren ist es tatsächlich soweit: Pinkerton legt erneut in Nagasaki an, jedoch aus anderen Gründen, als Cio-Cio-San hoffte…
Giacomo Puccinis von ihm so bezeichnete „japanische Tragödie“ „Madama Butterfly“ wurde 1904 zunächst an der Mailänder Scala in einer zweiaktigen und kurz darauf in Brescia in der noch einmal von Puccini überarbeiteten dreiaktigen Fassung uraufgeführt. Wie bereits bei den Opern „La Bohème“ und „Tosca“ arbeitete er mit den Dichtern Giuseppe Giacosa und Luigi Illica zusammen. Zum, für ihn charakteristisch spätromantischen Orchesterklang wob Puccini zum Teil bekannte asiatische und amerikanische Melodien, Motivik sowie Glocken und Kanonengeräusche in seine Komposition. Vor allem aber der berühmte Summchor und Cio-Cio-Sans herzzerreißende Arie „Un bel dì, vedremo“, in der sie am Glauben an die wahre Liebe Pinkertons festhält, haben dazu beigetragen, dass „Madama Butterfly“ zu einer der beliebtesten Opernwerke überhaupt gezählt werden kann.
Kostenfrei: Dramaturgin Inken Meents gibt Einblicke in Werk und Arbeit
Einführung am Veranstaltungstag: Beginn 19 Uhr, Oberes Foyer, Parktheater, Dauer: ca. 20 Minuten,
Anmeldung nicht erforderlich