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1622 aufgrund eines Versprechens nach der Pest erbaut
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Im einstigen Gewann „Aue“ am östlichen Ausgang der Stadt Haslach steht seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine Kapelle. Ursprünglich hieß sie „Aue- Kapelle“. Nach der benachbarten Mühle benannt heißt sie schon seit langer Zeit „Mühlenkapelle“.
Die 1622 erbaute Kapelle geht zurück auf die Initiative des Haslacher Oberamtmannes Simon Finkh (1580 - 1648). War sie zu Beginn des 30jährigen Krieges zunächst noch sehr klein und bescheiden, so erfuhr sie 1652 eine Erweiterung. Anlass war das Gelöbnis der Ehefrau Margaretha Dorothea Finkh, geb. Gebele (1600 - 1663) und ihres Bruders, des Landschaffners Jakob Gebele (1601 - 1675) beim Ausbruch der Pest 1635. Dieses konnte aber erst Jahre nach dem großen Krieg eingelöst werden.
Aufgrund unruhiger Zeiten konnte die Kapelle erst im Jahre 1661 von Weihbischof Gabriel Haug aus Straßburg geweiht werden. Sie erhielt bei der Weihe den Titel der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ (8. Dezember) und als weiteres Patronat den Heiligen Johannes Nepomuk. Die Vorderseite der Kapelle schmückt ein Bild des bekannten Brückenheiligen, der 1729 durch Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen wurde. Eine weitere Darstellung ist im Inneren der Kapelle zusammen mit der des hl. Franz Xaver zu bewundern. Letzter wird schon im 17. Jahrhundert als Patron einer Männerbruderschaft erwähnt, die seinen Namen trug. Nach den Aufzeichnungen der Agenda (Arbeitsbuch) des Haslacher Klosters vom Jahre 1753 betreuten die Kapuziner die Mühlenkapelle. Zweimal in der Woche feierten sie dort die heilige Messe. Die von ihnen geleitete Franz-Xaverius-Bruderschaft hielt dort ihre Andachten und Versammlungen ab.
Laut Visitationsbericht über die Pfarreien des Landkapitels Lahr aus dem Jahre 1666 hatte die Mühlenkapelle drei Altäre. Nach Instandsetzungsarbeiten im 19. Jahrhundert blieb leider nur der Hochaltar übrig. Wegen des ständig zunehmenden Straßenverkehrs wurde die Mühlenkapelle 1974 abgebrochen. Fünfzehn Jahre später konnte sie an fast gleicher Stelle in der bisherigen Größe wieder aufgebaut werden.
Im Brauchtum der Haslacher Bevölkerung spielt die Mühlenkapelle eine wichtige Rolle am Fest Petri Stuhlfeier (22. Februar), dem traditionellen Storchentag. Hier beginnt nach dem Gebet des „Engel des Herrn“ der Umzug der Kinder durch die Stadt.
Mühlenstraße 44
77716 Haslach