Nach erfolgreichen, bis zur Kapazitätsgrenze besuchten ersten LeseLenz-Tage im Juli folgt nun der zweite Festival-Teil im diesjährigen Hausacher Literaturereignis.
Als Auftakt in das zweite, verlängerte Wochenende werden sowohl der LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur an Nadia Budde vergeben als auch die Präsenz und die Publikation von vier Lyrikerinnen und Lyriker aus dem gemeinsamen europäischen Netzwerk
VERSOPOLIS in Hausach gefeiert. Heuer aus Griechenland, Spanien, Litauen und Österreich.
Diese Veranstaltung wird in hybrider Form durchgeführt. Teilweise sind diese Dichter*innen aus dem europäischen Ausland per Zoom zugeschaltet, teilweise sind sie in Hausach in persona präsent.
Die Thumm-Stiftung vergibt jährlich in Kooperation mit dem Hausacher LeseLenz und der Stadt Hausach den LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur.
Die Auszeichnung ist mit 5000 € dotiert und wird für ein Gesamtwerk vergeben, das sich an ein junges Lesepublikum richtet, oder Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen literarischen Ort geschaffen hat.
Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an Nadia Budde.
Begründung der Jury:
Für ihre schrulligen, knallig bunten, schwarz umrandeten Figuren mit den sehr speziellen Augen ist Nadia Budde als Illustratorin bekannt. Ob frivole Schnecken, angeschickerte Hirsche, oder sture Kuckucke – die Mimik ihrer meisterhaft entworfenen Wesen spiegelt die uns wohl vertrauten Macken, Marotten und Missgeschicke.
Als Autorin und Übersetzerin besticht sie in ihren Kinderbüchern mit ihrem unverwechselbaren, einprägsamen, kantigen und doch klaren, stets treffsicheren, Stil und intelligenten Sprachwitz. Sie schafft es, in Wort und Bild eine große Künstlerin und doch ganz und gar ungekünstelt zu sein und dabei die Fragen der Kinder zu stellen: Was macht mich aus? Was kann Freundschaft? Will mir das oder eher etwas anderes gefallen?
Vielleicht erscheint Nadia Buddes Wahrnehmung der Dinge auf den ersten Blick schroff oder
rau. Auf den zweiten ist er liebevoll, mit viel Spaß am Sprachspiel, ins Schräge, mit viel hintergründigem Humor. Komplette Geschichten schafft sie in markigen Zweizeilern zu bündeln und ist somit das perfekte literarische Schwarze Loch: je verdichteter desto größer ist die Anziehung.
Jury 2021
Doris Sistiaga-Thumm
Ulrike Wörner
José F.A. Oliver
http://www.thumm-stiftung.de