Frithjof Smith und Gebhard David, Zink
Henning Wiegräbe, Barockposaune
Jérémie Papasergio, Dulzian
Tobias Lindner, Orgel
I piffari del Doge
Venezianische Bläsermusik des 17. Jahrhunderts
Der Zink, italienisch cornetto, französisch cornet, wurde seit der Renaissance von den Stadtpfeifern, den piffari, eingesetzt. Da die Trompeten dem Adel vorbehalten waren, brauchte man ein trompetenähnliches Instrument für die Oberstimme im Posaunenensemble. Der Zink besteht aus einem konischen Rohr aus Holz mit sieben Grifflöchern, überzogen mit Pergament oder Leder, deswegen auch schwarzer Zink genannt. Geblasen wird er wie eine Trompete mit Hilfe eines Kesselmundstücks aus Horn, Messing, Elfenbein oder Holz. Von Italien ausgehend entwickelte sich der Zink im späten 16. Jahrhundert zu einem virtuosen Soloinstrument und war eines der wichtigsten Instrumente überhaupt, da sein Klang der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Berühmte Musiker wie Claudio Monteverdi beherrschten das Spiel auf dem Zink.
In Venedig baute Girolamo della Casa mit seinen Brüdern an San Marco ein festes Ensemble mit Zinken und Posaunen, den piffari, auf, um die Musik im Gottesdienst zu gestalten.
Es entwickelte sich allmählich ein neuer Stil, der „stile moderno“. Dramatisch und expressiv, auf die Darstellung von Affekten bedacht, mit kühner Harmonik und ausdrucksstarker Chromatik löste er den „stile antico“ ab.
Reisende Musiker wie zum Beispiel Biagio Marini, verbreiteten den neuen venezianischen Stil auch nördlich der Alpen und in ganz Europa.
Die Beliebtheit des „stile moderno“ zeigte sich auch in der internationalen Tätigkeit der Musiker aus Italien:Tarquinio Merula wirkte in Bergamo und Warschau, Marc Antonio Ferro war am Wiener Hof in Diensten, Biagio Marini am Hof in Neuburg an der Donau.