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Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
In hellen, offenen und ansprechend gestalteten Räumen präsentiert sich das Offenburger Museum. Hier finden Sie Mineralien, Erze und Gesteine aus dem Schwarzwald, Wissenswertes zur Natur- und Pflanzenwelt der Region, wertvolle Ausgrabungsstücke, beeindruckende Zeugnisse aus früheren Jahrhunderten, furchterregende Masken aus der Südsee und ausgestopfte Löwen und Tiger.
Ihre Kinder sollten Sie auf alle Fälle mitbringen, denn dieses Museum ist zwar schon mehr als 100 Jahre alt, aber weder langweilig noch verstaubt. Vielleicht möchten Sie einen Filmausschnitt vom Seifenkistenrennen der 50er Jahre sehen, einmal einer Nachtigall lauschen oder ein Goldwäscherschiffchen betrachten, mit dem vor 150 Jahren an Rhein und Kinzig Gold gewaschen wurde. Nicht nur bei Regen lohnt sich ein Besuch!
Wechselnde Ausstellungen zur modernen Kunst und Alltagswelt unterstreichen die Vielfalt des Hauses. Geöffnet ist das Museum von Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr. Montags ist geschlossen. Der Eintritt ist frei, nur für Sonderausstellungen wird ein Eintritt erhoben.
Es stellt mit größter Wahrscheinlichkeit den Offenburger Gemeinderat August Eduard Demdinger dar, der sich um den Brunnen kümmern musste.
Das Wasser für die städtischen Brunnen kam damals, wie auch heute noch, vom Kalbsbrunnen zwischen Offenburg und Fessenbach. Obwohl sich das Oberamt gegen einen Brunnen am Fischmarkt ausgesprochen hatte, setzte sich Herr Derndinger mit Unterstützung des gesamten Gemeinderats durch. Das Ratsprotokoll Nr. 2557 vom 17. Dezember 1845 berichtet:
"Gemeinderatmitglied Derndinger, welcher mit der Beaufsichtigung und bzw. Leitung der Arbeiten auf dem Fischmarktplatz und in der sogenannten Wette, Wetti oder Lindenplatz und unterhalb der Allee beaufsichtigt war, macht die Anzeige, dass diese Brunnen vollständig hergestellt sind und seit dem 6. des Monats bereits bemüht werden. Hierauf hat das gesamte Kollegium dem Mitglied Derndinger für seine desfalzigen Bemühungen zu Protokoll gedankt."
Der Kopf am Löwenbrunnen ist somit ein Denkmal im Denkmal für den Gemeinderat.
Zu allen Zeiten wachte der Rat energisch darüber, dass die wichtigen Wasserstellen nicht verschmutzten. Mit einer Strafe von zwei Schilling belegte er verbotene Tätigkeiten wie Waschen, Tränken der Pferde, Säubern von Kübeln und Geschirr sowie das Hineinwerfen von Gegenständen jeder Art. Sogar das Wegtragen von Wasser war strengstens untersagt, damit im Notfall genügend zur Verfügung stand.
Zwischen Rathaus und Fischmarkt sitzen zwei Vogelwesen mit menschlichen Gliedmaßen aus Bronze auf Drehscheiben, die in den Kopfsteinbelag des Platzes integriert sind. Eine Figur hält die Arme an den geöffneten Schnabel und ruft der anderen etwas zu. Die Botschaft scheint offenbar lustig zu sein, denn der Vogelkompagnon hält sich vor Lachen den Bauch. Beide Figuren strahlen Lebensfreude aus.
Rathaus: Der Barockbau des Rathauses im Stadtzentrum stammt aus dem Jahre 1741. Über dem Balkon sind unter einem flachen Giebel das Offenburger Stadtwappen und der österreichische Doppeladler zu sehen. Die Ursulasäule vor dem Rathaus ist der Schutzpatronin der Stadt gewidmet. Die Heilige Ursula soll im Juli 1638 auf der Stadtmauer erschienen sein, um einen Angriff der Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar abzuwehren. Die 1961 vom Bildhauer Emil Sutor geschaffene Säule wurde vom Offenburger Ehrenbürger Dr. Franz Burda gestiftet.
Zwei Pilaster, deren ionische Kapitelle einen Rundbogen mit der Justitia tragen, gliedern die Vorderfront. Die Fenster sind oben in flachen Bogen geschlossen und von schön geschwungenen Gesimsen umrahmt. In den beiden unteren Stockwerken liegen über ihnen entweder flache Volutengiebel mit Palmetten und einfachen Keilsteinen oder flach gewölbte Giebel mit Blumenvasen und verzierten Keilsteinen. Im oberen Stockwerk fallen die Giebel weg, die Kalksteine sind teilweise mit Palmetten geziert. Zwei mit Ornamenten und eigenartigen Kapitellen geschmückte Pfeiler umrahmen das Portal. Der Keilstein ist zu einem Löwenkopf umgearbeitet. Die Türflügel sind eine Schnitzarbeit des 18. Jahrhunderts mit schmiedeeisernem Gitterwerk. Auf den Pfeilern und dem Keilstein des Portals liegen die Träger des Balkons mit seinem schönen Eisengitter auf, die in Karyatiden auslaufen. Darüber sind unter einem flachen Giebel das Wappen der Stadt und der österreichische Doppeladler angebracht. Die Nordwand entlang der Kornstraße trägt an den Fenstern denselben Schmuck wie die Fassade. Der Landsknecht in Stuck mit Fahne und Stadtwappen stammt aus dem Jahre 1890, obwohl er die Jahreszahl 1579 trägt. Über dem Giebel steht die Figur des sagenhaften angeblichen Gründers der Stadt, Offo. Der heute noch bestehende letzte Neubau aus dem Jahre 1741 stammt von Mathias Fuchs.
Wahrscheinlich war schon im 13. Jahrhundert ein Rathaus vorhanden. Die erste bekannte Jahreszahl, die sich auf einem verkehrt eingemauerten Stein im Hof fand und vielleicht den Zeitpunkt eines Neubaues darstellt, lautet aber 1426.
Auf einen weiteren Bau weist die Zahl 1521 hin, die über dem mittleren Doppelfenster am Erdgeschoß des Nebengebäudes in der Kornstraße zu sehen ist.
Den dritten Neubau erstellte in den Jahren 1604 / 1607 der Meister Wendling Götz. Nach dem Brand von 1689 musste sich die verarmte Stadt zunächst auf die Ausführung einiger Reparaturen beschränken, bis sie dann in einem Vertrag vom 7. April 1741 den "Bürger und Maurer" Mathias Fuchs mit der Gestaltung eines weiteren Neubaues beauftragte. Er blieb unverändert bis 1894, als die einst von Laube und Pfalz übernommene Renaissance-Wendeltreppe einem neuen Aufgang Platz machen mußte, der zweite Eingang von der Kornstraße zugunsten eines neuen Büroraumes verschwand und Bürgermeister Fritz Hermann den dritten Stock als Dienstwohung erhielt. Bemerkenswert ist im Innern vor allem das Kreuzgewölbe des seit der "Eheordnung für das Großherzogtum Baden" vom 14. Mai 1807 benötigten und 1939 eingerichteten Trauzimmers mit künstlerischen Schlußsteinen, an denen das Stadtwappen, ein Christuskopf, ein Stern und eine sechsblättrige Rose eingemeißelt sind. Aus einer Rippenkreuzung schaut der Kopf des Mannes hervor, der vermutlich den Bau errichtet hat. Daneben ist an der Rippe das Meisterzeichen zu erkennen.
Hotel Sonne: Das Doppelhaus, in dessen linkem Flügel sich das Gasthaus befindet, besitzt über beiden Teilen je ein zweifenstriges Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel und einer runden Luke. Die "Sonne" soll seit 1350 bestehen. Nach ihrer Zerstörung beim großen Stadtbrand wurde sie bald wieder aufgebaut und ist damit wohl das älteste, noch bestehende Hotel in Offenburg. Bemerkenswert ist ihre kunst- und stilvolle Inneneinrichtung ebenso wie die Liste ihrer prominenten Gäste. Seit 1858 ist das Gasthaus im Besitz der Familie Schimpf.
Früher reichte die Front des Hotels nicht bis zum Rathaus. An der Stelle der rechten Haushälfte stand ein Privathaus des Offenburger Kaufmanns Johann Valentin Battiany. Das äußere Bild von heute enstand durch Überbauung der trennenden Hofeinfahrt und Konstruktion einer der "Sonne" entsprechenden Dachlaube auf dem Nachbarhaus im Jahr 1859, nachdem Josef Schimpf auch das Nachbarhaus gekauft hatte. Die "Sonne" behielt unter seiner Leitung nicht nur ihren guten Ruf bei den Offenburgern, sondern bemühte sich - zum Hotel geworden - auch zunehmend um fremde Gäste. Der einzige Sohn Karl übernahm 1890 den Gasthof und übergab ihn 1930 seinem Sohn Karl Otto und dessen Gattin Edith, geborene Delévièleuse. Karl Otto Schimpf erfüllte neben seinem Wirken als Hotelier noch zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben für die Stadt Offenburg, z.B. als Rezipient des St.-Andreas-Hospitals, Direktor des Vincentiusvereins u.a. Er machte sich wie kaum jemand anderer um die Erhaltung historischer Bauten und Kunstdenkmäler verdient. So gelang es ihm zum Beispiel, Reste des von Nationalsozalisten zerstörten Drake-Denkmals zu retten. Bis zum Zweiten Weltkrieg betrieben die Wirtsleute noch nebenbei Landwirtschaft, gaben sie aber nach und nach auf, da es immer schwieriger wurde, in der Stadt Kühe und Schweine zu halten. Während des Dritten Reiches belastete ein Partei- und Militärboykott das Haus. Mit dem Zusammenbruch des NS-Reiches waren die Benachteiligungen des Gasthauses jedoch noch nicht zu Ende: 1945 beschlagnahmte das "Gouvernement Militaire" das Haus, und im gleichen Jahr mußten Edith und Karl Otto Schimpf wegen Beförderung von Kriegsgefangenenpost ins Gefängnis.
Das Hotel wurde nach und nach renoviert. 1969 erfolgte der Bau eines neuen Gästehauses anstelle des alten Ökonomiegebäudes.
Ursulasäule: Die Ursulasäule vor dem Rathaus ist der Schutzpatronin der Stadt gewidmet. Die Heilige Ursula soll im Juli 1638 auf der Stadtmauer erschienen sein, um einen Angriff der Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar abzuwehren. Die 1961 vom Bildhauer Emil Sutor geschaffene Säule wurde vom Offenburger Ehrenbürger Dr. Franz Burda gestiftet.
Die Parkanlage erstreckt sich entlang der südwestlichen Stadtmauer im zugeschütteten ehemaligen Festungsgraben mit einem bis zur Hauptstraße reichenden alten Baumbestand. Die Vegetation kann sich hier besonders gut entwickeln, weil die Stadtmauer die kalten Nordwinde abhält. Bereits 1887 hatte sich der "Verschönerungsverein" für eine Fortführung der Anlagenpromenade um die ganze Altstadt eingesetzt. Mit der Eröffnung des Zwingers am 21. Mai 1899 konnte dann ein Anlagenrundgang um die Mauer der ehemaligen Reichsstadt geschaffen werden. Noch heute bietet der Zwingerpark eine Atmosphäre der Ruhe.
Am Engpass der Anlage, an dem die Mauer nahe an den Mühlbach herantritt, sind von der alten Befestigungsanlage noch zwei Rondelle (achteckige Bastionen) erhalten. Sie erinnern daran, dass die Stadt mit ihrem dreifachen Mauerring vor dem Einsatz von Feuerwaffen kaum zu erstürmen war. Damals teilten Palisaden äußeren und inneren Zwinger. Auf der Westseite fehlten die Gräben, hier bot der Mühlbach genügend natürlichen Schutz. Die innere Stadtmauer schützten neun Türme. Drei befanden sich über den Toren, dem Kinzigtor (am Stadtbuckel), dem Schwabenhausentor (beim Isenmanndenkmal, Ende der Lange Straße) und dem Neutor (am Eingang zur Rée-Anlange, in der Hauptstraße). Zwischen Kinzig- und Neutor standen standen der Kittelturm, der Milterturm und der Badstubenturm. Zwischen Neutor und Schwabenhausentor der Klosterturm, der Kähnerturm und der Schadturm. Achtzehn Rondelle verstärkten die Mauern. Vorwerke sicherten die Tore. Über den Hauptgraben führten Fallbrücken, die von zwei Mann hochgezogen werden konnten. Nach dem Aufkommen der Feuerwaffen entstanden im Laufe des 16. Jahrhunderts an den Ecken Bollwerke, das Bollwerk zum Schwarzen Hund (beim Vincentiushaus), das Bollwerk beim Bad (Marienhaus), das Klosterbollwerk, die innere Schanze beim Kähnerturm, das Schwabenhauser Bollwerk und das Kinziger Bollwerk.
Im Dreißigjährigen Krieg verstärkte der Kommandant Reinhard von Schauenburg diese Verteidigungsanlage durch Schanzen. Innerhalb der Stadtmauer folgte eine unbebaute Zone, die die rasche Besetzung der Mauer ermöglichte. Erst später, als die Bevölkerung rascher zunahm, hat man bis an die Mauer gebaut.
Der Mühlbach, ein als Floßkanal benutzter alter Kinzigarm, bildete die westliche Grenze der Reichsstadt. Von den vier Offenburger Bächen Mühl-, Kronen-, Gerber- und Waldbach ist er heute noch als einziger in seiner ganzen Länge vorhanden.
Der Kronenbach floss früher von der Badstraße nördlich der Eisenbahnbrücke kommend, durch die Weberei Clauss, den Bauhof, unter der Hauptstraße durch zur Spinnerei und Weberei. Er trieb in der Clauss'schen Fabrik eine Turbinenanlage für die Webstühle an und zog an der Wäscherei Burg, mehreren privaten Wasch- und Badehäusern und dem alten Frauenbad vorbei.
Der Gerberbach diente den Gerbern in der Badstraße und bewegte zwei Wasserkraftanlagen (Ölmühle Henco und Schäftefabrik Heuberger), die zusammen etwa zwanzig PS Leistung erbrachten.
Der Waldbach, eine Fortsetzung des Zell-Weierbacher Talbachs, fließt heute noch entlang der Zeller Straße, am alten Friedhof vorbei, verschwindet dann in einem großen Rohr, bis er am Okengymnasium wieder ans Tageslicht kommt und hinter der Elsässer Straße in den Unteren Mühlbach einmündet. Einst war sein oberirdischer Weg länger: Zwischen der heutigen Carl-Blos-Straße und der Goethestraße plätscherte er bis zur Rammersweirer Straße, wo er an den Bahnanlagen in den Boden verschwand.
Die Schaffung neuer Energiequellen, die Erfindung der Waschmaschine, der Auszug der Industriebetriebe in die Vorstädte und der hohe Geländebedarf für den städtischen Verkehr machten die Bäche überflüssig. Es ist jedoch bedauerlich, dass man sie nahezu ganz zugeschüttet hat (1956), denn sie könnten den Planern heute reizvolle Lösungsmöglichkeiten zur Auflockerung oder Trennung von Stadtvierteln eröffnen.
Das Offenburger Werk ist eine seitenverkehrte und verkleinerte Kopie der Darstellung im Straßburger Münster. Dies lässt den Schluss zu, dass der Offenburger Ölberg aus einer Straßburger Werkstatt stammt. Dabei fällt auf, dass Christus und vielleicht noch der Engel in der künstlerischen Ausführung hervortreten, während die Jünger und die Häscher in der Durcharbeitung etwas roher und ungeschickter erscheinen. Möglicherweise hat der Meister nur den Erlöser gearbeitet, das andere seine Gehilfen.
1977 haben der Freiburger Restaurator Emil Josef Geschöll jun. und der Offenburger Kunstmaler Konrad Stump das Denkmal restauriert. Eine weitere Restaurierung erfolgte 2007.
Das spitzbögige Portal, das auf der Rückseite des Ölbergs eingemauert war, bildet heute in der Heilig-Kreuz-Kirche den Durchgang zwischen Chor und St.-Josefs-Chörlein.
Beim Ölberg befand sich lange Zeit eine etwa 1,30 Meter breite Einstiegsöffnung zu einem unterirdischen Gang, die bei der Instandsetzung des gesamten Platzes 1976 zugemauert und zugeschüttet wurde. Sie soll einer von mehreren Eingängen zu einem weit verzweigten Gang- und Höhlensystem unter der Erde gewesen sein. Alte Offenburger geben an, dass es möglich war, ca. 200 Meter weit in den Gang einzudringen, bis an eine Stelle, wo er verschüttet oder aufgefüllt war.
Für das Vorhandensein solcher Gänge spricht die Tatsache, dass man im Verlauf von Neu- oder Umbauten immer wieder auf Mauerwerk, Keller oder Schächte gestoßen ist, und zwar außerhalb der Hausgrenzen der späteren Wohnhäuser. So befanden sich einst unter dem Kriegerdenkmal und unter der "Allee" große Kellergewölbe, so stieß man beim Durchbruch der Wasserstraße durch die Mauer auf einen unterirdischen Einstieg und so fand man bei Kanalgrabungen in der Steinstraße mit Platten ausgelegte Gänge. In keinem Fall hielten Interessierte die begonnenen Arbeiten an, um die Gemäuer näher zu untersuchen und Aufzeichnungen anzufertigen. Auch als man im Jahr 1976 bei Grabungen vor dem Sportgeschäft Olli Grimm, Hauptstraße 60, auf einen sauber gemauerten unterirdischen Gang stieß, nahm niemand die Möglichkeit wahr, den Gang innerhalb seiner begehbaren Länge zu untersuchen. Nur ein benachbarter Bürger machte von ihm einige Aufnahmen.
Die Kirche hatte eine lange Bauzeit vom 13. Jahrhundert bis ins Spätmittelalter. Nach dem Brand von 1689, der vom damaligen Bau nicht viel übrigließ, leitete Franz Beer, ein bedeutender Vertreter der am ganzen Oberrhein tätigen Voralberger Bauschule, den Wiederaufbau und gab der Kirche die Gestalt, in der sie noch heute zu bewundern ist.
Die erste Erwähnung der - damals romanischen - Kirche stammt aus dem Jahr 1223. Im ganzen 14. Jahrhundert baute man am Gotteshaus, und zwar mindestens am Chor. Der Stich von Merian aus dem Jahre 1643 zeigt Langhaus und Chor unter einem hohen Satteldach vereint.
Der große Stadtbrand ließ von der Pfarrkirche nur Mauern, zum Teil bis unter die Dachfirstlinie, den Chor, das Josefs-Chörlein und die Sakristei stehen. Die verarmte Bürgerschaft baute zunächst ab 1696 den noch erhaltenen, aber unüberdachten Chor auf und schloß ihn gegen das Langhaus ab. Gegen 1700 war diese Arbeit vollendet. Gleichzeitig begann die Planung für den Wiederaufbau des Langhauses.
Im Juni 1700 verpflichteten die Verantwortlichen der Stadt Maurermeister Franz Beer und Leonhard Albrecht aus Begrenz. Beer galt damals als einer der tüchtigsten Architekten überhaupt. Er leitete auch die Restauration der Kirche und den Neubau des Klosters in Gengenbach. Mit viel Geschick benutzte er die stehengebliebenen Reste des Langenhauses, übernahm auch Sockel und Fensterstürze und fügte im Westen der Kirche einen Turm ein, der zu einem Drittel im alten Langenhaus stand.
Auch bei der Gestaltung des Innenraumes (Eingang durch die vordere Tür an der Pfarrstraße) verband der Baumeister eigene Ideen mit den vorgegebenen Grundrissen und Mauerresten. In Erinnerung an die Dreischiffigkeit der mittelalterlichen Kirche errichtete er auf den alten Fundamenten mächtige Pfeiler, die die stark gebogene Tonne des Mittelschiffs tragen. Auf die Seitenschiffe legte er im Sinne der Voralberger Bauschule durchgehende Emporen über gedrückte Arkadenbogen, an welche flache Kreuzgradgewölbe grenzen.
Vor dem stark eingezogenen Chor mit gotischen Mauern und Maßwerkfenstern, die bis zur Decke emporgezogen sind, öffnet sich ein Querschiff, das mehr als doppelt so breit ist als die übrigen Joche. An die rechte Südseite grenzt die im 15. Jahrhundert angefügte Sakristei, an die linke Nordseite das sogenannte Josefs-Chörlein. Der Chor schließt mit drei Seiten eines Achtecks, d.h. es ergibt sich ein dreiseitiger Abschluß mit drei Fenstern: ein im Mittelalter häufig verwendeter symbolischer Hinweis auf die Dreifaltigkeit.
Der Hochaltar aus dem Jahr 1740 von Franz Lichtenauer gilt als überdurchschnittlich gutes Rokoko-Werk. In lockerem Säulenaufbau, der die Fenster mit einbezieht, steigt in dreifacher Abtreppung die Linienführung zum Hochaltarbild empor. Seitlich erscheinen außen die beiden Nebenpatrone der Kirche: rechts der heilige Ritter und Klostergründer Gangolf, der in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts am Hofe Pipins lebte und gegenüber die Figur des Hl. Alper (französisch Ever), um 500 Bischof von Toul. Zu den beiden Seiten des Altarbildes stehen links die Hl. Ursula, die Schutzheilige Offenburgs, und rechts die Hl. Helena, die nach der Legende um 335 n. Chr. das Kreuz Christi aufgefunden haben soll.
Es ist unbekannt, ob Lichtenauer nur Schreiner und Altarbauer war oder auch als Bildhauer diese ausgezeichneten spätbarocken Skulpturen geschaffen hat.
Das 1956 von Josef Geschöll jun. renovierte Hochaltarbild von Joseph Esperlin stellt die Kreuzerhöhung dar. Der lockere, hohe Altarabschluss mit Strebebogen, Girlanden und Engeln schließt mit einem Kreuz, das ein Kornreif umgibt. Da in der Zeit des Barock der Opfertisch mit dem Tabernakel sehr betont wurde, ist der Altar selbst diesem Wandaufbau vorgestellt. Als wertvolles Beiwerk zum Altar sind die schön geformten Rokoko- und Sanktusleuchter (1728) ebenso zu erwähnen wie die Presbyterien, das Chorgestühl von Johann Speckert und die vier Zunftstangen von 1750. Die barocke Ewig-Licht-Ampel stammt aus Innsbruck.
Franz Lichtenauer schuf auch die beiden Seitenaltäre im Stil des Rokoko. Ihre Gestaltung und Stuckmarmorierung lebt aus dem Formengut des bayrischen Spätbarock, speziell der Wessobrunner Schule. Das linke Altarblatt zeigt die Szene "Maria übergibt dem Hl. Dominikus den Rosenkranz", das rechte die Kreuzigung Christi.
In der Ecke rechts steht der Taufstein, um 1790-1800 wahrscheinlich von Johann Speckert geschaffen, das Wahrzeichen einer Pfarrkirche. Darüber hängt ein ein großes Kreuz, das Speckert wohl mit Unrecht zugeschrieben wird. In die Wand ist ein Steinepitaph für Schultheiß Philipp Berger mit der Darstellung des auferstehenden, den Tod bezwingenden Christus in reichen Ornamenten eingelassen.
Links im gotischen Josefs-Chörlein an der Nordseite hat das Original des hervorragenden Steinkruzifixes von Andreas von Urach, das früher vor der Kirche aufgestellt war, seinen Platz gefunden. Den Durchgang zum Chor bildet der früher hinter dem Ölberg eingemauerte gotische Steinbogen. Die Pieta aus Stein links an der Wand, etwa vom Jahre 1650, stammt aus dem Garten des Kapuzinerklosters. Das Josefsfenster hat der Glasmaler Karl Vollmer, Offenburg, im Jahr 1948 geschaffen.
Auch die Sakristei schmücken alte, leuchtende Glasfenster: eine stimmungsvolle Kreuzigung sowie das Bild "Heiliger Maternus und Frauen" um 1400. Im Kirchenschatz kann man wertvolle Stücke bewundern: eine spätromanische mit Drachen und Adler verzierte Messingkanne, vielleicht aus dem 13. Jahrhundert, das in Weißsilber getriebene und gegossene Vortragskreuz von 1515, das auf der Vorderseite Christus auf naturalistischem Holzstamm mit Evangelistensymbolen und hinten eine schöne Madonna nach Albrecht Dürer zeigt. Der Meister dieses berühmten Offenburger Beschauzeichens ist unbekannt. Eine spätgotische Monstranz mit Filialenaufbau auf Renaissancefuß ist ein Geschenk des Straßburger Domkapitels zur Kirchweihe 1791.
Die Kanzel aus Marmor von St. Blasien und selbstgebranntem Stuck von 1792 ist das Meisterwerk von Johann Speckert. Sieben Alabasterreliefs zeigen die Geburt Christi, Jesus im Tempel, die Bergpredigt, die Speisung der Fünftausend, Christi Himmelfahrt, den Sämann und den guten Hirten. Einige blieben wegen Speckerts frühem Tod unausgeführt und mußten später vollendet werden.
Der Orgelmacher Ignatius Seufert aus Würzburg stellte 1760 die Orgel auf. 1784 mußte sie in Rastatt renoviert werden. Bemerkenswert ist der schöne Orgelblick mit dem alten Rokokogitter und dem mittleren Gehäuse.
Die einstigen Deckengemälde sind heute übermalt. Sie zeigten Maria, St. Ursula und in dem großen Feld vor dem Chor eine Szene nach 1. Kor. 11, 26: "Sooft ihr dieses Brot eßt und den Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt."
Zu den frühesten Teilen gehören die zwei Kirchenbänke an der Westwand unter der Empore, mit reichen Barockschnitzereien an den Rückwänden.
Die alten Glocken, wegen ihres schönen Klanges weit und breit berühmt, sind 1689 von den französischen Truppen weggeführt worden. Als diese sie bei Breisach über den Rhein bringen wollten, gelang es den dortigen Einwohnern, die zwei größten zu kaufen und sie im Münster aufzuhängen, wo sie heute noch zu bewundern sind. Die größte stammt laut Inschrift aus dem Jahre 1491, die kleinere von 1662.
Von den heutigen Glocken der Heilig-Kreuz-Kirche stammen drei von 1728, die vierte von 1763.
In die Außenwand der Kirche sind verschiedene Grabsteine eingemauert: an der Nordseite der Epitaph von Rudolf Blumenstein und Mutter, am Chor das Grabmal des Jörg von Bach, ein Ritter in Rüstung mit Schwert, Helm und reicher Wappenzier, um 1538 von dem Renaissancebildhauer Christoph von Urach geschaffen, daneben eine St.-Michaels-Figur von 1732, die an die ehemalige Michaels-Friedhofskapelle erinnert und an der Südseite das Grabmal von Caspar Wydt, einem Straßburger Domkapitular, aus dem Jahr 1596.
An der Traufseite des Hauses Kreuzkirchstraße 19 sind die Kreuzwegstationen 1-3 eingemauert, die angeblich von der Wallfahrtskirche Weingarten stammen.
Entlang der Kittelgasse erstreckt sich ein zweigeschossiger Seitenflügel. Im Inneren dieses Hauses und vom Hof aus zugänglich liegt ein altes Treppenhaus mit schwerer hölzerner Treppe und einem eingemauerten Schlußstein vom Straßburger Münster am Eingang. Das Hofportal stammt vom Gottwaldschen Haus in der Hauptstraße und gelangte nach dessen Abbruch 1903 hierher.
1764 wurde das Haus von Generalfeldmarschall-Leutnant Josef Freiherr von Ried erbaut.
Nach dem Freiherrn von Ried gelangte das Haus in den Besitz von Baron Renouard de Bussière. Der bot es 1884 für 60 000 Gulden zum Kauf an. Um die nötigen Mittel zum Erwerb zu bekommen, gründete der Vincentius-Verein eine Aktiengesellschaft. Am 28. November 1884 erfolgte vor dem Amtsgericht der Eintrag in das Gesellschaftsregister. In der Bekanntmachung heisst es:
"Zweck der Gesellschaft ist die Krankenpflege, insbesondere auch der Erwerb und Betrieb eines Hauses zur Pflege und Unterstützung kranker, gebrechlicher oder bejahrter Persönlichkeiten ohne Unterschied der Religion und des Standes."
Erfreulicherweise unterstützten viele Leute das caritative Werk durch Kauf von Aktien, sodass die neu gegründete AG am 3. Dezember das Bussièresche Anwesen kaufen konnte.
Das Vinzentiushaus ist der Nachfolger des St.-Andreas-Hospitals. Entsprechend einem Vertrag mit dem Hospital aus dem Jahre 1886 übernahm das Haus die Verpflegung von vier Hospitalpfründnerinnen. Schon 1892 bewarben sich mehrere Frauen um die Aufnahme in die Pfründe. Die Einkaufssumme belief sich auf 3000 Mark. Nachdem der Gemeinderat aber erkannt hatte, dass diese Summe nur für fünf Jahre ausreichte, mussten die Pfründer für eine lebenslängliche Versorgung ihr gesamtes Vermögen abtreten. 1901 lebten im Vinzentiushaus achtzehn Pfründner. Dann wuchs die Zahl zusehends. Heute betreut das Heim etwa neunzig Personen.
Die rasche Entwicklung machte immer wieder Um- und Erweiterungsbauten notwendig. Der erste Neubau in der Gärtnerstraße 2 am Marktplatz im Jahre 1964 brachte die Bauarbeiten zu einem vorläufigen Abschluss. Zur gleichen Zeit schuf man hygienische und hauswirtschaftliche Einrichtungen. So sind heute in jedem Stockwerk Bäder eingerichtet. An die Stelle der aufgehobenen Kneipp-Anstalt trat eine Pflegestation mit zehn Betten. Die Hauptküche erhielt modernste Einrichtungen und die Sozialstation St. Ursula löste die veraltete Krankenstation ab.
Am 16. März 1974 starb der langjährige Direktor, Hotelbesitzer Karl Otto Schimpf, der sich um den Ausbau des Vinzentiushauses sehr verdient gemacht hatte. Zu seinen Nachfolgern bestimmte man den bisherigen Rechner und Bankbevollmächtigten im Ruhestand Karl Killius und dessen Stellvertreter Adolf Brandstetter.
Ende August 1999 wurde das Altenpflegeheim in das neue Gebäude in der Grimmelshausenstraße verlegt.
Am 28. Juli 1999, dem 90. Geburtstag der Stifterin, begannen die Bauarbeiten für das Aenne-Burda-Stift im Vinzentiushaus. Nach fast zwei Jahren, am 23. Juni 2001, wurde die neue Seniorenwohneinrichtung offiziell eröffnet.
Mit dem Aenne-Burda-Stift im Vinzentiushaus, einem der wichtigsten historischen Gebäude in der Innenstadt, und dem dazu gehörigen Vinzentiusgarten, dem ältesten bestehenden gartenbaulichen Kleinod, hat das Stadtbild im Herzen Offenburgs eine sichtbare Aufwertung erfahren.
Gleichzeitig wurde die Eröffnung des städtischen Lapidariums, bestehend aus dem Vinzentiusgarten und dem Gewölbekeller im Vinzentiushaus gefeiert. Hier ist nun die Sammlung von Steindenkmälern, Grenzsteinen und Skulpturen untergebracht.
Die Bauzeit 1857-1864 stand unter einem ungünstigen Stern. Nach den Plänen des Karlsruher Baurats Jakob Friedrich Eisenlohr begonnen, kam die Planung nach dessen Tod 1855 in andere Hände.
Der Heidelberger Architekt Eduard Hermann, der die Baupläne umgestaltet und vor allem den Turm nach eigenen Ideen wesentlich verändert hatte, verstarb im Spätjahr 1860. Nach längerer Zwischenzeit führte Baurat Ludwig Arnold aus Emmendingen das Werk zu Ende. Die Kirche besaß nach ihrer Vollendung nur noch wenig von dem Aussehen, das ihr Eisenlohr in seinen Plänen geben wollte.
Auch Geldmangel war ein wesentlicher Grund für die lange Bauzeit. 1854, als die Evangelische Kirchengemeinde die Genehmigung zum Bau erhielt, waren nur zehn Prozent der Offenburger Bürger protestantisch. Mit Hilfe von großzügigen Spenden aus den Nachbargemeinden, aus Großstädten wie Zürch, Riga, Paris, London und vor allem vom "Gustav-Adolf-Verein" (1832 gegründet zur Unterstützung evangelischer Gemeinden in konfessionell anders denkender Umgebung), gelang es dennoch, die Kirche zu finanzieren.
So konnte die Grundsteinlegung im Sockel des Pfeilers, der die Kanzel trägt, am 9. Juli 1857 und nach einer Bauzeit von sieben Jahren, am 25. August 1864 die Einweihung der Kirche stattfinden. Die Baukosten betrugen insgesamt 175000 Mark.
An diesem Festtag waren alle am Bau beteiligten Gemeinden vertreten, dazu der "Gustav-Adolf-Verein" und zahlreiche weltliche Behörden, an der Spitze der Stadtrat unter Bürgermeister Bernhard Schaible. Von der Kirchturmspitze begrüßte die Fahne mit den Offenburger Stadtfarben die Gäste.
Am 8. März 1886 warf ein heftiger Sturm zwei Fialen vom Turm herunter, von denen eine das Dach des Langschiffs durchschlug und viel Schaden am Gestühl anrichtete.
Sehr gefährdet war die Kirche am Ende des Zweiten Weltkrieges, als Offenburg und sein Bahnhof das Ziel von Bombenangriffen waren und das für die Stadt bestimmte Artilleriefeuer neben den Bahnanlagen auch den Kirchturm traf. Es zerstörte nochmals einige Fialen und die von der Offenburger Firma Schell & Vittali gefertigten Kirchenfenster im Chor.
Anlässlich einer gründlichen Erneuerung des Gotteshauses in den Jahren 1960-1963 hob man die Orgel, um so die Empore für Chor und Orchester zu vergrößern. Das Hauptportal fand vor der Turmhalle einen neuen Platz und stellt dort, anstelle eines eisernen Gitters, einen vorzüglichen Wärmeschutz dar. Es trägt in Kupfer getrieben das Glaubensbekenntnis. Der Entwurf stammt von dem Heidelberger Künstler Harry MacLean (er schuf auch die Kirchenfenster im alten Kapuzinerkloster). Die handwerkliche Ausführung übernahm der Lahrer Metallbildhauer Hayno Focken.